Zimmer 1408

Originaltitel: 
1408
Land: 
USA
Laufzeit: 
104 min
Regie: 
Mikael Håfström
Drehbuch: 
Larry Karaszewski, Scott Alexander, Matt Greenberg
Darsteller: 
John Cusack, Samuel L. Jackson
zusätzliche Infos: 
nach einer Vorlage von Stephen King
Kinostart: 
13.09.07

Der Schriftsteller Mike Enslin war in der Vergangenheit nicht sehr erfolgreich mit seinen Horrorbüchern. Zu seinen Lesungen erscheinen nur wenige Leser. Als er eine Postkarte erhält, er solle nicht dass Zimmer 1408 im New Yorker Dalphin Hotel betreten, wird er neugierig. Seine Nachforschungen ergeben, dass in diesem Zimmer mehr als 50 Menschen ihr Leben lassen mussten. Doch die Versuchung das letzte Kapitel seines neuen Buches diesem Zimmer zu widmen, ist zu groß. Er reist in nach New York City. Die Stadt hat er nicht mehr betreten, als seine Tochter gestorben ist und er und seine Frau sich trennten.

Mike will nur eine Nacht in Zimmer 1408 bleiben, doch auch das erweist sich als schwierig. Der Hotelmanager weigert sich, einen weiteren Gast in diesem Zimmer unter zu bringen. Selbst die Reinigungskräfte dürfen das Zimmer nur alle vier Wochen für oberflächliche Arbeiten betreten. Es beginnt eine lange Diskussion die schließlich damit Endet, dass Mike das Zimmer betreten darf. Außerdem nimmt er eine teure Flasche Cognac mit in Zimmer 1408.

Als er die Räume betritt ist er enttäuscht. Mike denkt, der Hotelmanager wollte das Zimmer mit einer Hinhaltetaktik nur für Touristen schmackhaft machen. Der Schriftsteller dokumentiert alles auf seinem Diktiergerät. Die Bilder, die sporadische Einrichtung und auch einen Fleck auf dem Boden. Mike bezeichnet das Zimmer spöttisch als „Banalität des Bösen“. Sein Zynismus vergeht ihm jedoch bald. Zunächst wurde das von Mike bereits durchwühlte Bett wieder zurecht gemacht – einschließlich neuer Minztäfelchen, dann sind die von Mike im Bad hinterlassenen Spuren verschwunden. Einen Moment später schaltet sich der Radiowecker ohne Mikes zutun ein. Als er ihn ausschalten will, zeigt sich auf dem Display ein Countdown von 60 Minuten.

Mike will das Zimmer verlassen, muss aber feststellen, dass die Tür verschlossen ist. Auch mit Gewalt scheint es keine Möglichkeit zu geben, sie zu öffnen. Mike gerät langsam in Panik. Er verletzt sich seine Hand, als sich ohne Vorahnung das Fenster zwischen diese Quetscht. Außerdem sieht er vom nächsten Moment an Geister, ehemalige Zimmerbewohner, die sich verzweifelt das Leben nehmen.

Mike entschließt sich, aus dem Fenster zu klettern. Er versucht über den Sims durch das Fenster in das Nachbarzimmer zu gelangen. Nach einer abenteuerlichen Kletteraktion erreicht er auch das Nachbarzimmer, doch es gibt bis auf das Fenster von Zimmer 1408 anscheinend kein Fenster an dieser Hotelwand. Mit letzter kraft kehrt Mike zurück in sein Zimmer. Es dauert nicht lange, bis es anfängt zu schneien. Mike holt seinen Laptop hervor und kontakiert seine Frau. Er bittet sie die Polizei in Zimmer 1408 zu schicken. Minuten später antwortet sie, dass die Polizei da wäre und dass Zimmer leer ist. Sie will sich aber selber auf den weg ins Hotel machen und wird in 15 Minuten da sein. Mike versucht sie davon abzuhalten, doch die Verbindung bricht ab. Der Radiowecker zeigt noch einen Restcountdown von 15 Minuten an.

Als Mike wenig später auf ein Bild mit einem Segelschiff einschlägt, laufen literweise Wasser aus dem Rahmen.

Mike wacht in einem Krankenhaus auf. Er hatte beim Surfen sein Surfbrett an den Kopf bekommen. Im Krankenhaus besucht ihn seine Frau. Sie behauptet, nie irgendwelche Anrufe erhalten zu haben und auch nie von seinem Besuch in New York gewusst zu haben. Mike tut das ganze als Alptraum ab und schreibt das letzte Kapitel seines Buches aus den Erinnerungen seines Traums. Gerade als er das Manuskript abschicken will, reißen Handwerker die Wände im Postamt ein. Er befindet sich wieder in Zimmer 1408. Er erlebt den Tod seiner Tochter ein zweites Mal und beobachtet, wie der Countdown des Radioweckers abläuft. 00:02 … 00:01 … 00:00 …

Das Zimmer ist wieder in seinem ursprünglichen Zustand und Mike scheint unverletzt zu sein. Das Telefon klingelt. Eine Frauenstimme sagt, Mike könne die Stunde entweder immer und immer wieder von neuem erleben oder jederzeit auschecken. Im Zimmer tauchen plötzlich einige von der Decke hängende Stricke zum erhängen auf.

Mike entscheidet sich für das auschecken, will aber das „Zimmer“ mitnehmen. Aus der Flasche Cognac baut er einen Molotow-Cocktail. Das Zimmer geht in wenigen Augenblicken in Flammen unter.

Seine Frau trifft gerade rechtzeitig ein um ihn aus den Flammen zu retten. Das Treffen mit seiner Tochter hat er sich nur eingebildet.
Die beiden kommen wieder zusammen. Als Mike eine Kiste mit den Überresten seiner Habseligkeiten aus dem Hotelzimmer erhält, nimmt er sein Tonbandgerät heraus. Er spielt das Tape ab und hört die Stimme seiner Tochter, die zu ihm spricht…


Filmkritik:
von Kevin Reymann (für SF-Radio.net)

Gleich vorweg sollte ich sagen, dass Horrorfilme nicht wirklich das Genre sind, welches ich bevorzuge. Aber die Story klang interessant und ich habe mir den Film angesehen. Es war kein Fehler; wobei ich sagen muss, dass ich mir unter einem Horrorfilm doch etwas mehr „Horror“ vorstelle.
Auch sollte ich erwähnen, dass ich die Stephen King Buchvorlage (Kurzgeschichte „Zimmer 1408“ ist in der Kurzgeschichtensammlung „Das Kabinett des Todes“ erschienen) nicht gelesen habe. Obwohl ich dies nachholen werde, wird es hier nur wenige Vergleiche zum Buch geben – so etwas hat schließlich noch nie funktioniert.

Zum Film. Der Protagonist Mike wird sehr glaubwürdig von John Cusack dargestellt. Man versetzt sich im Laufe des Films in die Rolle des Schriftstellers und fragt sich mit ihm immer und immer wieder, ob das ganze nur Einbildung ist, oder ob sich das Zimmer wirklich gegen ihn und die 56 Gäste vor ihm verschworen hat. Wie bereits erwähnt, gab es gruselige Szenen nicht wirklich. Das heißt aber nicht, dass der Film langweilig war – im Gegenteil. Der Film zeigt, wie gut man mit wenig Kulisse sehr spannend eine Geschichte erzählen kann (das hat „Nicht Auflegen!“ auch sehr gut unter beweis gestellt).

Die grafischen Effekte sind ebenso fantastisch wie die Idee der Story. Sehr eindrucksvoll, als das Zimmer in Eis und Schnee versinkt und auch die Flutung des Zimmers wirkte sehr realtistisch.

Weniger gefallen haben mir die Szenen, in denen es auf das Finale zuging. Das 3. Viertel, wenn man so will. Eine Sache, die ich an vielen Stephen King Büchern kritisieren kann. Es wird auf einmal alles etwas unrealistisch als die Tochter auftaucht (wobei, was ist an diesem Film schon realistisch? :-) ). Das Ende selber wurde wie ich im Nachhinein erfahren habe, für die DVD umgeschrieben und ist im Buch und der ursprünglichen Version des Films mit einem Happy End versehen. Die alternative Variante gefällt mir aber besser. Es bringt noch einmal etwas Spannung in den Film, als der Kampf zwischen Zimmer und Mike beginnt.

Zusammenfassend ist dieser Film von mir an die Leute zu empfehlen, die auch auf Horror in einem Horrorfilm verzichten können. Er ist an jene gerichtet, die ca. 100 Minuten spannend und anspruchsvoll unterhalten werden wollen. „Immer schön gruseln“, wie Mike im Film sagte, kann man sich mit diesem Film nicht.


Alternatives Ende:
Mike entscheidet sich für das auschecken, will aber das „Zimmer“ mitnehmen. Aus der Flasche Cognac baut er einen Molotow-Cocktail. Das Zimmer geht in wenigen Augenblicken in Flammen unter.
Mikes Frau steht inzwischen vor dem Fenster von Zimmer 1408 und sieht, wie die Flammen aus diesem steigen.

Auf der Beerdigung von Mike taucht auch der Manager aus dem Hotel auf. Er will Mikes Frau eine Schachtel mit persönlichen Gegenständen geben, die jedoch dankend und leicht verwirrt ablehnt. Der Manager öffnet die Schachtel selbst und nimmt das halb verbrannte Tonbandgerät von Mike heraus. Als er es abspielt hört er neben Mikes Stimme, auch die dessen Tochter…

Im den Ruinen des Hotelzimmers raucht Mike eine Zigarette und hört die Stimme seiner Tochter. Er folgt ihr als Geist durch eine Wand, ähnlich wie sich die alten Hotelbewohner zuvor das Leben genommen haben.

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