Frontier: Kritik zur Pilotepisode der neuen Netflix-Serie mit Jason Momoa

In Kanada wütete Jason Momoa schon Anfang November als Pelzhändler Declan Harp über die Bildschirme, nun ist Frontier endlich auch bei uns über Netflix verfügbar. Für den kanadischen Sender Discovery ist es die erste eigene Dramaserie. Produziert wurde zusammen mit Netflix, das die Abenteuerserie weltweit als Netflix-Original vertreibt. Bereits kurz vor dem Start wurde eine zweite Staffel angekündigt.

Darum geht es

Es sind die wilden Zeiten Kanadas im Konflikt zwischen alter und neuer Welt im späten 18. Jahrhundert. Der Pelzhandel verspricht gutes Geld und somit auch Macht. Der Markt wird sowohl von europäischen Einwanderern als auch Kanadas Ureinwohnern, die für die Beschaffung der Pelze von großer Wichtigkeit sind, heiß umkämpft. Ständige Auseinandersetzungen und chaotische Verhältnisse sowie die harte Wildnis, prägen das Alltagsleben der Glückssucher.

Charaktere über Charaktere

Laut Promotexten und Trailern soll der Halbire, Halbindianer Declan Harp (Jason Momoa) im Zentrum der Serie stehen. Er ist ein ehrgeiziger, selbstsicherer, charismatischer, aber auch skrupelloser Pelzhändler, der von Gier und Rachsucht getrieben ist. Tatsächlich startet die Pilotepisode „A Kingdom unto Itself“ direkt brutal-blutig mit der mittlerweile schon typisch kraftvollen Präsenz von Momoa als Anführer, doch für den Rest der Folge sieht man ihn dann schon nicht mehr viel. Und so bleibt seine Rolle bislang noch vergleichsweise dünn.

Dafür werden in den knapp 45 Minuten reichlich weitere mal mehr, mal weniger wichtige Charaktere eingeführt  – leider auf recht altbackene, vorhersehbare und wenig clevere Art. So wirken die einzelnen aneinandergereihten Szenen eher wie eine Art lästige Pflichtaufgabe, die nun mal abgehandelt werden muss, um richtig loslegen zu können.

Da wäre etwa Lord Benton (Alun Armstrong), ein erfahrener, stoischer und sadistischer Adeliger von der Hudson‘s Bay Company, die den kompletten Pelzhandel kontrollieren wollen. In London wird ihm von seinem Handlanger Captain Chesterfield über die Vorkommnisse mit Declan Harp berichtet. Evan Jonigkeit fällt hierbei als Captain durch sein eher für die Theaterbühne passendes Schauspiel auf, das im Kontrast zum ansonsten recht stimmigen Cast steht.

Benton und Captain Chesterfield setzen die Segel gen Kanada, wo sie sich neben ihren Geschäften auch um das Problem Harp kümmern wollen. Über Umwege gelangt der junge Ire Michael Smyth (Landon Liboiron) als blinder Passagier an Bord. Bei seiner Entdeckung wird er wider Erwarten nicht getötet, sondern soll Benton helfen Harp aufzuspüren. Dieser sei ja schließlich immerhin Halbire und…Ire sein verbindet. Oder so.

Zum Glück muss der eher mindertalentierte Smyth nicht wirklich lange suchen, sondern wird von Harp – bzw. seiner Gruppe - der Einfachheit halber gleich mal selbst aufgegriffen. Die Irrungen und Wirrungen mit den Siedlern, allen voran der als Auflockerung eingebrachte gewitzte Trunkenbold-Priester, hätten sich ansonsten wohl noch deutlich mehr in die Länge gezogen.

Fazit

Subtil ist anders. Einfache Charaktere und Handlungen, eingebettet in actionreiche Szenen, prägen die erste Episode. Die Hoffnung ist allerdings vorhanden, dass es sich hierbei lediglich um die Einführung und Klärung der Verhältnisse handelt und die Serie im Weiteren doch noch an Schwung und Tiefe gewinnt. Die Rahmenbedingungen von Cast, Ausstattung und Plotprämisse rund um Geld, Gier, Macht, Verrat, Gewalt  - aber eben auch Hoffnung auf ein besseres Leben- stimmen nämlich an sich.

Frontier | Official Trailer [HD] | Netflix

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