Kapitel 13: Die Jedi - Kritik zu The Mandalorian 2.05

SPOILER

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The Mandalorian 05 Ahsoka Tano

Mit der fünften Episode der 2. Staffel von The Mandalorian kommt es nun endlich zum Real-Debüt von Ahsoka Tano in der Welt von Star-Wars. Die Inszenierung der Episode "Die Jedi" ließ sich Dave Filoni dabei nicht nehmen. Filoni war sowohl für Star Wars: The Clone Wars als auch für Star Wars Rebels verantwortlich und begleitete damit Ahsoka Tano praktisch ihr gesamtes fiktionales Leben. Auch das Drehbuch schrieb Filoni gleich selbst, womit erstmals in dieser Staffel nicht Showrunner Jon Favreau für das Skript verantwortlich war.

Ahsoka Tano feiert ihr Debüt

Fast schon traditionell verschlägt es Mando und Baby Yoda in "Die Jedi" wieder auf einen neuen Planeten, wo sie in einem kleinen Dorf mit einem Problem konfrontiert werden. In diesem Falle handelt es sich um dem Planeten Corvus. Dieser wird von der Magistratin Morgan Elsbeth (Diana Lee Inosanto) regiert, die wiederum von einer Jedi bedroht wird. In der Annahme, dass Mandalorians und Jedi natürliche Feinde sind, beauftragt Elsbeth den Mandalorian damit, die Jedi zu töten. Dummerweise, zumindest aus ihrer Sicht, hat Mando aber seine eigene Agenda.

Nachdem Ahsoka Tano nun bereits seit zwei Episoden angedeutet wurde, verschwendet Filoni in "Die Jedi" auch keine Zeit mit ihrem Debüt. Direkt zum Auftakt darf die einstige Schülerin von Anakin Skywalker zeigen, was in ihr steckt. Im Gegensatz zu Bo-Katan entschieden sich die Verantwortliche allerdings dafür, die Rolle nicht mit der bisherigen Synchronsprecherin Ashley Eckstein zu besetzen, sondern verpflichteten stattdessen Rosario Dawson. Diese macht ihre Sache auch durchaus gut, so wirklich überragend ist die Darstellung allerdings auch nicht. Dabei könnte auch die Optik eine gewisse Rolle spielen. Die Montrals sehen irgendwie etwas fake aus.

Grundsätzlich dürfte die Bindung zwischen Zuschauer und Tano zudem auch stark davon abhängen, wie vertraut man mit den Animationsserien ist. Wer erstmals in The Mandalorian mit der Figur Bekanntschaft macht, erfährt über sie relativ wenig. Szenen, wie ihre Weigerung Baby Yoda zu trainieren, weil dieser eine zu starke emotionale Bindung zu Mando hat, dürften eine andere Wirkung haben, wenn man ihre Hintergrundgeschichte kennt. Als ehemaliger Padawan von Anakin Skywalker weiß Tano sehr genau, welche katastrophalen Resultate aus Emotionen und Angst um eine geliebte Person entstehen können.

Auch das Ende ist eher ein Bonbon für Fans der Animationsserien. Neben Star Wars: The Clone Wars war Ahsoka Tano auch in Star Wars Rebels mit von der Partie. Die Serie endete damit, dass Hauptheld und angehender Jedi Ezra Bridger gemeinsam mit dem Hauptgegenspieler Admiral Thrawn in den Tiefen des Universums verschwand und als verschollen galt. Tano und Sabine, eine Freundin Ezras begaben in der letzten Szene der Serie auf die Suche nach Ezra. Es scheint, als würde diese nun immer noch andauern.

Er hat einen Namen

Gemeinsam mit dem Debüt von Ahsoka Tano bringt "Die Jedi" auch einige Hintergrundinformationen zu Baby Yoda, inklusive dessen Namen. So heißt der Kleine eigentlich Grogu. Ob sich der Name unter den Fans durchsetzen wird, bleibt fraglich. Irgendwie hat man sich mittlerweile an Baby Yoda gewöhnt, auch wenn die Macher selbst sich mit der Bezeichnung, die nur außerhalb der Serie üblich ist, nie anfreunden konnten. Ebenfalls interessant ist, dass man sich gegen einen Namen mit Y entschieden hat, obwohl die einzigen bisherigen Vertreter (Yoda und Yaddle) der Spezies Namen mit dem Anfangsbuchstaben trugen.

Gemeinsam mit dem Namen enthüllt Ahsoka auch die Herkunft Grogus. So wurde dieser in Coruscant ausgebildet und konnte vor der Order 66 gerettet werden. Den Enthüllungen folgt eine sehr schöne Szene, in der noch einmal der Bund, der sich zwischen Mando und Grogu mittlerweile geformt hat, zum Ausdruck gebracht wird. Allein wie der kleine Yoda jedes Mal auf seinen Namen reagiert, wenn Mando ihn ausspricht, ist schon sehr liebenswert, und ihre gemeinsame Trainingseinheit fällt ebenfalls in diese Kategorie.

Vor diesem Hintergrund will auch nie wirklich der Glaube aufkommen, dass Mando sich am Ende tatsächlich von dem Kleinen trennt. Stattdessen bekommt er von Ahsoka in Form des Planete Tython das nächste Ziel auf seiner Reise. Dass Grogu auf dem Planeten vielleicht einen anderen Jedi rufen könnte, lässt die Zuschauer natürlich sofort aufhorchen. Schließlich sind von diesen nicht mehr zu viele übrig. Ein Namen ist dabei besonders naheliegend, aber so wirklich würde es nicht zum bisherigen Verlauf von The Mandalorian wirklich passen, wenn auf einmal Luke Skywalker auftaucht. Es bleibt ohnehin abzuwarten, ob überhaupt jemand kommt.

Western trifft auf japanisches Kino

Neben einigen inhaltlichen Entwicklungen hat "Die Jedi" auch optisch wieder einiges zu bieten. Dave Filoni gilt sowohl als Fan von Western als auch von japanischen Klassikern des Meisterregisseurs Akira Kurosawa, und dies sieht man der Episode definitiv an. Gerade am Ende kommen beide Genres zum tragen, wenn Filoni einen klassischen Western-Showdown mit einem Schwertduell früherer Samurai-Filme kombiniert.

Dabei dürfen sich auch die anderen beiden Gastdarsteller der Folge noch einmal zeigen. Diana Lee Inosanto bekommt hier jedoch deutlich mehr zu tun. Michael Biehn, der mit Filmen wie Terminator und Aliens Genre-Geschichte geschrieben hat, wird dagegen etwas verschenkt. So wirklich relevant ist seine Rolle nicht, was das Casting eher zu Fanservice macht.

Die Optik ist dabei wie gewohnt über jede Kritik erhaben. Wenn man an der Episode etwas kritisieren möchte, dann vielleicht, dass man zwischenzeitlich etwas den Kopf ausschalten muss. Die Gegenspieler rund um Magistratin Morgan Elsbeth verhalten sich schon äußerst dumm. Allein das klassische "Lasst uns aufteilen, und im Dunkeln die Jedi suchen, damit sie uns einzeln ausschalten kann" überschreitet schon leicht die Klischeegrenze. Aufgrund der starken Inszenierung lässt sich dies aber verschmerzen.

Fazit

Das Debüt von Ahsoka Tano ist eine weitere gelungene Folge in einer ohnehin schon sehr guten 2. Staffel. Tano bringt eine Reihe von Hintergrundinformation mit, die sich allerdings vor allem auf Baby Yoda beziehen. Zuschauer, die mit ihr nicht vertraut sind, lernen dagegen eher wenig über die einstige Schülerin von Anakin Skywalker. Dafür kann die Episode rein optisch wieder voll überzeugen, auch wenn die Logik hin und wieder etwas auf der Strecke bleibt.

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