Kriegstrommeln, Der Feind meines Feindes, Babylons Asche – Kritik zu The Expanse 6.04, 6.05 und 6.06

Die Autoren Daniel Abraham, Ty Franck und Markus Fergus erzählen die Geschichte der Laconier konsequent bis zum Ende der Serie aus einer relativ eingeschränkten Perspektive der Kolonisten-Familie und dem kleinen Mädchen Cara (Emma Ho), die ihren jüngeren Bruder zunächst verloren hat und, wie zu erwarten, wieder zum Leben erweckt. Der wiederauferstandene Junge sorgt mit seinen schwarzen Augen und Blut sowie seinen ausgestreckten Armen, mit denen er seinen Eltern entgegenkommt, für einen netten Friedhof-der-Kuscheltiere-Moment. Die Zuschauer müssen sich allerdings damit vorerst zufriedengeben, denn fortgeführt wird dieser Handlungsbogen nicht.

Wie die drei Autoren Admiral Duarte in die Erzählung einführen, ist äußerst interessant. Ohne große Fanfaren tritt er ins Bild. Selbst die Wahl des Schauspielers Dylan Tyler stellt in seiner Unauffälligkeit eine ungewöhnliche Wahl dar. Es handelt sich nicht unbedingt um einen bekannten und hochkarätigen Darsteller, mit denen The Expanse in der Vergangenheit nicht gegeizt hat, schließlich traten schon Jared Harris und David Strathairn in der Science-Fiction-Serie auf.

Er spielt die Rolle aber nicht weniger überzeugend und sehr im Geiste der Bücher. Dort kommt er auf fast verführerische Weise wie ein vernunftbegabter Diktator daher, der nur zu gerne bereit ist, zu vergeben und zu vergessen, wenn sich seine Gegner seiner militärischen Übermacht unterwerfen und seiner Agenda folgen. Sein fast aggressiver Beschützerinstinkt und sein Glaube an die eigene Bestimmung und Größe scheinen hier schon durch und deuten die Gefahr bereits an, die von ihm ausgeht. Dylan Tyler hat für den Rest der Serie nicht viel mehr zu tun, als zufrieden auf sein neu gebautes Raumschiff zu starren und Marco Inaros (Keon Alexander) den Teppich unter den Füßen wegzuziehen. Aber diese kleine Interaktion zwischen ihm und dem Mädchen Cara sagt schon viel über ihn aus.

Alliierte oder Feinde?

Ceres Station muss mit den Konsequenzen der Bombenexplosion aus der dritten Episode zurechtkommen. Die dort zuständige Administratorin scheint entweder Marco Inaros (Keon Alexander) noch loyal zu folgen oder möchte nicht glauben, dass die sogenannten Inneren wirklich auf der Station sind, um zu helfen. Erd- und Marsstreitkräfte sind offensichtlich selbst gespalten und sogar ein Feind wie Marco konnte sie nicht einen. Chrisjen Avasarala (Shohreh Aghdashloo) weiß, dass sie Alliierte unter den Gürtlern benötigen, um diesen Kampf zu gewinnen. Admiral Kirino (Krista Bridges) möchte die Gürtler dagegen ihrem Schicksal überlassen und den Angriff auf Marco fortsetzen. Beide Standpunkte sind durchaus nachvollziehbar, allerdings wahrscheinlich nur einer davon ist richtig. Die Tatsache, dass Kirino anscheinend hinter dem Rücken ihrer Gefährten ihre Agenda weiterverfolgt, zeigt jedoch, wer unter diesen militärischen und politischen Anführern einigermaßen ehrlich agiert und mit offenen Karten spielt. Es ist relativ vorhersehbar, dass die siegessichere Mars-Fraktion letztendlich eine böse Überraschung erlebt. Aber selbst, als die Inneren einen großen Teil ihrer Streitkräfte verlieren, sind Chrisjens militärische Berater erpicht darauf, zurückzuschlagen. Egal, wie aussichtslos ein Angriff wäre und wie viel eigene Soldaten sie währenddessen als Kanonenfutter verheizen. Bobbie Draper (Frankie Adams) und Chrisjen hatten immer eine interessante Beziehung zueinander, die in der vorletzten Episode noch einmal aufblühen darf, als die Soldatin der Politikerin ein Feedback gibt, das sich gewaschen hat. Zwar schickt Chrisjen Bobbie raus ihrem Büro, auch wenn es offensichtlich genau das ist, was sie hören musste.

Die Journalistin Monica Stuart (Anna Hopkins) wirkte stets etwas sensationsgeil und sehr erpicht auf die nächste heiße Story. Oftmals ein Klischee, wenn es um die Darstellung von Reporterinnen geht. Hier zeigt sie aber sehr viel Mitgefühl mit den Bombenopfern. Allerdings weiß sie auch, ihr Interview mit dem alten Mann für Propaganda-Zwecke auszunutzen, ohne gleichzeitig ihre Empathie zu verlieren. Gewisse Grenzen verwischen an dieser Stelle, aber immer auf nachvollziehbare Weise. Dass Stuart Mitgefühl hat, heißt nicht, dass sie nicht wahrheitsgemäß berichten und diese Berichterstattung nicht einsetzen kann, um spezifische Ziele zu verfolgen. Daneben wird noch einmal verdeutlicht, was sich in der letzten Episode schon andeutete: Der alte Mann und seine Katze repräsentieren die Menschen, die bei allen Machtkämpfen übersehen werden. Die einfach ihr Leben führen möchten. Für die selbsternannte Revolutionäre und Politiker oft vorgeben, zu kämpfen, aber stattdessen immer wieder unter die Räder geraten. In den letzten Episoden bleibt nicht mehr viel Zeit, um diesen Leuten eine Stimme zu geben. The Expanse leistet hier aber mehr Arbeit als so manche andere Serie, die sich nur auf Helden und Schurken konzentriert.

Überstrapazierte Loyalitäten

Naomi Nagata (Dominique Tipper) wirkt zunächst fast schon etwas zu eifrig, ihren Sohn und dessen Schiff zu finden – wahrscheinlich versucht sie lediglich, das Problem aus dem Weg zu räumen und möchte gar nicht erst Zeit finden, um lange darüber nachzudenken oder irgendetwas diesbezüglich zu empfinden. Der Schmerz, den sie bei der Zerstörung von Marcos Schiff empfindet, lässt sich letztendlich aber nicht mehr unterdrücken, schließlich glaubt sie, dass Filip (Jasai Chase Owens) sich noch an Bord befindet.

Währenddessen entwickelt sich zwischen Amos (Wes Catham) und Bobbie (Frankie Adams) ein weiterer netter Moment, als sie nach dem frustrierenden Ausgang des Kampfes in der letzten Episode zusammen in Erinnerungen schwelgen und zu Musik mitsingen dürfen. Ob sie später und vor der entscheidenden Schlacht gemeinsam das Bordell besucht haben, werden wir wohl nie erfahren. Ihre Beziehung war vielmehr immer durch gegenseitigen Respekt geprägt als von sexuellen Gelüsten. Das war auch in den Büchern nicht unbedingt anders, aber vielleicht ist man in der Zukunft diesbezüglich wesentlich lockerer.

Clarissa Mao (Nadine Nicole) ist unterdessen schlau, sich nicht in die schiffsinternen Probleme einzumischen und wahrscheinlich lediglich weiterhin froh, Teil der Besatzung zu sein. Das möchte sie nicht gefährden. Es ist auch immer gut, daran erinnert zu werden, dass Clarissa Mao die Tochter des Bösewichts in der 1. Staffel ist und neben ihren eigenen auch noch diesen Ballast mit sich herumschleppen darf. Trotz eines oftmals eher negativen Menschenbildes, die fernab einer Star-Trek-Utopie ihr Dasein fristet, sieht die Serie dennoch immer eine Chance auf Vergebung und das Potenzial in Individuen, sich zu bessern und über sich hinauszuwachsen. Clarissa erhält sogar fast die Chance, sich für das Schiff und seine Besatzung in einem Mr.-Spock-ähnlichen Moment zu opfern. Selbst wenn das am Ende nicht geschieht, vollführte sie eine sehr schöne Charakterentwicklung, die dank einer sensiblen und verletzlichen Darstellung von Nadine Nicole emotionale Glaubwürdigkeit erhält.

Nachdem sich die Spannungen zwischen den Mitgliedern der Crew in den letzten Episoden wieder entspannt hatte, scheint sich die Lage wieder zuzuspitzen, zumindest zwischen Amos (Wes Catham) und Holden (Steven Strait). Amos war immer bereit, seinen Freunden ein gewisses Maß an Vertrauen zu schenken und sich sogar ohne jedes Zögern für sie zu opfern. Diese Loyalität hat aber auch ihre Grenzen und man sollte dieses Vertrauen besser nicht missbrauchen. Holden kann oder will ihm nicht ohne weiteres erklären, was mit dem Torpedo passiert ist. Zumindest nicht, bevor er sich mit Naomi ausgesprochen hat, und nimmt sofort eine Abwehrhaltung ein. Hier wird noch einmal verbalisiert, was in der letzten Episode nonverbal kommuniziert wurde: Holden konnte nicht derjenige sein, der das Kind seiner großen Liebe tötet. Auch wenn Naomi sich nie diesbezüglich geäußert oder ihm wahrscheinlich Vorwürfe gemacht hätte, wäre das immer etwas gewesen, was zwischen den beiden gestanden hätte.

Letztendlich vielleicht eine egoistische, aber dennoch verständliche Entscheidung. Denn Gewalt hat Konsequenzen, sowohl für die Opfer als auch für diejenigen, die diese Gewalt ausüben – ein Thema der beiden vorherigen Episoden. Aber auch eins, das sich generell durch die gesamte Serie zieht. Wie eine kleine Recherche ergab, hat sich der sowieso schon schlanke Steven Strait für diese Staffel noch ein paar Pfund abgespeckt, um die psychischen Konsequenzen des Konflikts physisch zu manifestieren. Die Arbeit des soliden Darstellers beziehungsweise die Arbeit einer etwas zu guten Heldenfigur wird allgemein ein wenig unterschätzt, obwohl Strait die Müdigkeit und die schwere Last auf seinen Schultern sehr überzeugend und effektiv verkörpert. Seine Entscheidung, Camina Drummer (Cara Gee) das politische Amt zu überlassen, wirkt am Ende vollkommen plausibel. Auch dank Straits konsistenter Darstellung des stets getriebenen Helden, der selbst unter widrigsten Umständen stets nach Unabhängigkeit und moralischen Lösungen strebt.

Sowohl das gemeinsame Singen als auch das Gespräch zwischen Holden und Clarissa Mao sowie Clarissas Angewohnheit, ihr Essen reichlich zu salzen und schließlich das gemeinsame Essen kurz vor der entscheidenden Schlacht sind die kleinen menschlichen Momente, die The Expanse von anderen Serien in diesem Genre abheben und seinen Figuren mehr Dreidimensionalität verleihen.

Bröckelnde Fassaden

Auf dem Raumschiff Pella distanziert sich Filip immer mehr von Marco und versucht sich unters Volk zu mischen. Ihm ist aber wahrscheinlich ebenso wie allen anderen klar, dass das niemals geschehen kann, solange er sich im Schatten seines Vaters aufhält. Marco schmeißt unterdessen alles und jeden aus der Luftschleuse, der ihm in irgendeiner Form enttäuscht hat oder ihm nicht in den Kram passt. Er zeigt alle Anzeichen eines Anführers, dem die Macht über seine Untergebenen durch die Finger schlüpft. 

Rosenfeld Guoliang (Kathleen Robertson) erweist sich dagegen immer mehr als smarte Beraterin, die sowohl Marco als auch Filip problemlos durchschaut, gleichzeitig die einzige Stimme der Vernunft an Bord ist, aber durchaus eigene ambitionierte Ziele verfolgt. Ohne sie wäre die gesamte Inaros-Revolution wahrscheinlich schon viel früher implodiert, was ihr aber letztendlich auch nicht hilft, als sie in einem der letzten Kämpfe ihr Leben lassen muss. Es ist nicht verwunderlich, dass Marcos Revolution kurz nach ihrem Tod dem Untergang geweiht ist.

Filip kann außerdem noch einmal aus erster Hand erfahren, dass seine und Marcos Taten durchaus Konsequenzen für echte Menschen haben. Insbesondere während seiner Interaktion mit dem Techniker Tadeo (Joe Perry) wird ihm erneut klar, dass es sich bei seinen Untergebenen um reale Personen mit Sorgen, Ängsten und Familienmitgliedern handelt – Aspekte, die sein Vater längst nicht mehr wahrnimmt, vielleicht nie wahrgenommen hat und die Filip am liebsten ausblenden möchte.

Die Tatsache, dass die Rocinante-Besatzung den tödlichen Torpedo in der dritten Episode anscheinend kurz vor Einschlag entschärft hat, stürzt ihn noch in tiefere Konfusionen, sodass seine taffe Fassade weiter bröckelt. Seine Rede am Ende vierten Episode wirkt fast wie ein verzweifelter Versuch, sich von dieser langsam hoch kochenden Menschlichkeit loszusagen. Zwar spielt Tadeo später nur noch eine kleine Rolle, aber er leistet schließlich einen entscheidenden Beitrag zu Filips eigener Absolutionsreise, sodass er sich für das Leben und nicht für Krieg und Tod entscheidet.

Marco muss unterdessen mit der Tatsache zurechtkommen, dass ihm nicht unbedingt alle Herzen zufliegen, wenn er seine Untergebenen erst ohne Essen und Sauerstoff zurücklässt und sie anschließend als Bonus auch noch in die Luft sprengt. Verschiedene Fraktionen der Gürtler wenden sich nicht nur von ihm, sondern auch aktiv gegen ihn. Der Moment, in dem ihm Duarte mitteilt, dass er keine weitere Hilfe mehr erhält, wirkt im ersten Moment komisch und dann fast schon befriedigend. Das Einzige, was ihm bleibt, ist die Flucht nach vorn und ein Frontalangriff. Eine weitere hochtrabende Rede soll es richten, aber auch, wenn sich ein Großteil seiner Gefolgschaft davon beeindrucken lässt, hat er Filip schon längst verloren und fliegt schließlich in sein Verderben. Ab einem gewissen Punkt war wahrscheinlich allen Zuschauern klar, dass das Ende dieser Figur unausweichlich ist.

Liebevolle Amputation

Nachdem die Besatzung rund um Camina Drummer (Cara Gee) bisher eher auf der Ersatzbank saß, dürfen die Besatzungsmitglieder nun endlich auch mal für Action sorgen und Marcos Versorgungsstützpunkt angreifen. Sowohl der Einstieg als auch Action im Inneren sind visuell dynamisch umgesetzt, obwohl der Angriff letztendlich relativ kurz ist – ein namenloses Besatzungsmitglied muss sterben und Josep (Samer Salem) verliert seinen Arm. Michio (Vanessa Smythe), nachdem sie sich die meiste Zeit in dieser Staffel eher duckmäuserisch und ängstlich auf dem Schiff bewegen musste, erhält die Chance, in der Stunde der Not zu glänzen. Ihr „Ich liebe dich! Es tut mir leid!“, kurz bevor sie Josep den eingequetschten Arm abtrennt, macht diese Szene amüsant und zur selben Zeit sehr heftig-blutig. Sie zeigt aber auch auf absurde Weise, dass jede Person einen Wert haben kann, auch wenn sie nicht gerade ein kriegerisches Talent besitzt. Vielleicht sogar besonders dann, wenn sie kein Talent zum Morden besitzt.

Zur Drummers Rede kann man einfach nicht viel mehr sagen, dass sie unheimlich cool und gänsehaut-erzeugend ist. „Schnapp sie Dir, Camina!“, möchte man ihr zurufen. Leider muss sie sich mit der bürokratischen Sturheit des Militärs auseinandersetzen, die sie auf der Ceres-Station erwartet, als sie die hungernden Gürtler mit ihren ergaunerten Nahrungsmitteln beglücken möchte: Ein Soldat stoppt die dringend benötigte Essenslieferung, möchte alles durchsuchen und die Free-Navy-Soldaten verhaften, bis Chrisjen buchstäblich dazwischenfunkt und versucht, eine diplomatische Lösung zu finden. Drummer ist offensichtlich nicht unbedingt erfreut und nicht unbedingt erpicht darauf, der Politikerin zu vertrauen oder ihr Gehört zu schenken. Sie ist sicher kein Freund von Marco, sie ist sich aber bewusst, dass er nach jahrhundertelanger Unterdrückung unabwendbar war.

Camina bleibt bis zum Schluss eine der interessantesten Figuren im Expanse-Universum. Das ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass sie in der Vorlage zum ersten Mal im 7. Buch auftaucht.  Nachdem ihre beiden Freunde Michio (Vanessa Smythe) und Josep (Samer Salem) sie verlassen, ist sie wieder einmal allein und befindet sich zwischen zwei Fronten: Die Gürtler misstrauen ihr, weil sie sie für einen Schoßhund der Inneren halten. Die Erde und Mars misstrauen ihr, weil sie Gürtlern generell nicht trauen. Kein Wunder, dass sie Naomi von sich wegstößt – eine weitere Freundin und Vertraute (und eventuell eine große Liebe?), die sie verlassen hat. Der Ausgang ihrer Geschichte als Präsidentin der Transport-Union wirkt trotzdem logisch. Eine Außenseiterin, die anscheinend ihr ganzes Leben lang nach Freundschaft, Liebe und Familie gesucht hat und das Beste für ihr Volk möchte. Sie zeichnete sich stets durch Empathie und Leidenschaft aus, anstatt nach Ruhm und Macht zu streben, sie wollte immer etwas aufbauen, anstatt etwas zu zerstören. Wer wäre besser geeignet, die politische Stimme eines Volkes zu sein, das bisher keine besaß?

Das letzte Gefecht 

Die finale Schlacht wartet eigentlich mit allem auf, was man sich als Expanse-Zuschauer wünschen kann: Schnelle gnadenlose Brutalität, coole Weltraummanöver, selbstlose Heldentaten, spannende Action und Pathos. Vielleicht ist sich auch der ein oder andere Buchleser an manchen Momenten nicht vollkommen sicher, wer leben und sterben wird. Einziger Wermutstropfen besteht darin, dass die Kampfsequenzen auf der Medina-Station etwas gekünstelt aussehen und der Feind gerade in dieser Sequenz etwas gesichtslos erscheint. Spätestens aber, wenn Amos unter Dauerfeuer gerät und sich schützend auf Bobbie legt, sind diese Oberflächlichkeiten schnell wieder vergessen.

Hinweis: Wer nicht genug von The Expanse bekommen kann, kann sich noch diverse Extra-Szenen bei Amazon anschauen, die nicht unbedingt für die Haupthandlung notwendig sind, aber nette kleine, fast in sich geschlossene Kurzfilme darstellen, die die unterschiedlichen Figuren noch etwas tiefergehend erforschen.

Fazit:

Aller Abschied ist schwer, das wäre wahrscheinlich auch mit drei weiteren Staffeln der Fall. Das wirklich allerallerletzte Wort scheint mit The Expanse aber noch nicht gesprochen zu sein. Die Serie lässt sich noch eine Hintertür für eventuell weitere Fortsetzungen offen. Deswegen wirkt das Finale eher wie ein Staffel- als wie ein Serienende.

Vielleicht nur ein schwacher Trost, aber wer noch nicht ganz loslassen möchte und keine Lust hat, die ersten sechs Bücher zu lesen, kann relativ nahtlos mit den Büchern 7, 8 und 9 weitermachen – natürlich nur, wenn man kein Problem damit hat, dass die eine oder andere Figur in der Buchreihe noch lebt, die es in der Serie nicht bis zu diesem Punkt geschafft hat. Und vielleicht wird dann auch klar, dass es wahrscheinlich wenig ratsam gewesen wäre, diese ganzen Handlungsstränge in eine letzte Staffel zu quetschen.

Bei The Expanse handelte es sich immer um eine Serie, die gewissermaßen auf Messers Schneide stand und bei der Fans stets mit der letzten Staffel rechnen musste. Und generell schaffen es die wenigsten Produktionen auf acht oder neun Staffeln, schon gar nicht aus dem Science-Fiction- oder Fantasy-Genre. Gemessen an dem stets verhaltenen Erfolg der Science-Fiction-Serie stellt die Zäsur zwischen Buch 6 und 7 noch den halbwegs sinnvollsten Zeitpunkt für ein (vorläufiges) Ende, auch wenn viele Zuschauer es wahrscheinlich nicht so sehen werden. 

The Expanse

Originaltitel: The Expanse (2015)
Erstaustrahlung am 23.11.2015
Darsteller: Thomas Jane (Josephus "Joe" Aloisus Miller), Steven Strait (James „Jim“ Holden), Cas Anvar (Alex Kamal), Dominique Tipper (Naomi Nagata), Wes Chatham (Amos Burton), Shawn Doyle (Sadavir Errinwright), Shohreh Aghdashloo (Chrisjen Avasarala), Frankie Adams (Roberta "Bobbie" W. Draper)
Produzenten: Broderick Johnson, Andrew Kosove, Sharon Hall, Sean Daniel, Jason F. Brown, Mark Fergus, Hawk Ostby, Naren Shankar
Basiert auf der gleichnamigen Romanreihe von Daniel Abraham & Ty Franck
Staffeln: 3+
Anzahl der Episoden: 24+


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