Jubiläen 2022: Willkommen im Jahr der Säuberung

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Soylent Green

Es ist doch sehr beruhigend, wenn sich einige Ideen aus Filmen in der Wirklichkeit nicht durchsetzen und einige dystopischen Kinovorhersagen nicht mit voller Wucht wahr werden. So haben wir in unserer Realität noch Zeit, die vielen unterschiedlichen fantastischen Jubiläen des Jahres 2022 zu feiern.

E. T. A. Hoffmanns Werke sind irgendwo zwischen Märchen, Horror und Satire einzuordnen. Der Sandmann enthält sogar schon Science-Fiction-Elemente. Außerdem verdanken wir dem am 25. Juni 1822 vor 200 Jahren verstorbenen Autoren fantastische Geschichten wie Der goldene Topf, Die Abenteuer der Sylvester-Nacht, Die Elixiere des Teufels und mit Das Fräulein von Scuderi einen der ersten Krimis der Weltliteratur.

50 Jahren später, am 15. November 1872, wurde Hans Dominik in Zwickau geboren. Der Autor von Science-Fiction-Romanen wie Befehl aus dem Dunkel oder Das Erbe der Uraniden würde dieses Jahr 150 Jahre alt.

2022 feiern gleich zwei berühmte Gruselgestalten ihren 125. Geburtstag. 1897 erschien der Horrorklassiker Dracula von Bram Stoker. Im selben Jahr veröffentlichte H. G. Wells seinen Roman Der Unsichtbare. Beide Stoffe wurden später mehrfach verfilmt – zuletzt vor zwei Jahren. Niemand wagte sich hingegen bisher an eine Verfilmung des Science-Fiction-Romans Auf zwei Planeten von Kurd Laßwitz, der auch 1897 in die Buchläden kam.

1912 war das Jahr von Edgar Rice Burroughs: Im All-Story-Magazin hatte im August Tarzan seinen ersten Auftritt. Im September vor 110 Jahren folgte im selben Pulp-Magazin die erste Geschichte über John Carters Abenteuer auf dem Mars.

Die erste Dracula-Verfilmung kam bereits 1922 in die Kinos. Nosferatu löste auch gleich einen der ersten größeren Urheberstreitigkeiten der Filmgeschichte aus, da der Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau im Vorfeld bei den Erben Stokers nicht um Erlaubnis gefragt hatte, ob und zu welchen Konditionen er den Roman für die Leinwand adaptieren durfte. Mehr Grund zur Freude hatte 1922 die Eltern von Christopher Lee, der spätere Dracula-Darsteller wurde am 27. Mai geboren. Neben Christopher Lee erblickte am 28. Dezember desselben Jahres der nicht mit ihm verwandte Comicautor Stan Lee das Licht der Welt. Außerdem erschien vor 100 Jahren der erste Roman (Die Macht der Drei) von Hans Dominik als Buchausgabe.

Ohne Nichelle Nichols wäre die erste Star-Trek-Serie eine ziemlich männliche und weiße Angelegenheit geworden. Die Darstellerin von Lieutenant Uhura wurde am 28. Dezember 1932 vor 90 Jahren geboren.

Ein wenig jünger ist der 1947 geborene Stephen King. Immerhin kann der Autor von Es, The Stand, Carrie, Cujo, In einer kleinen Stadt, Feuerkind, Brennen muss Salem oder Shining dieses Jahr seinen 75. Geburtstag feiern. Running Man gehört bestimmt zu nicht zu den besten King-Verfilmungen, aber immerhin spielte Arnold Schwarzenegger mit, der dieses Jahr ebenfalls 75 Jahre alt wird.

Vor 70 Jahren hatten alle Individual-Touristen im Universum einen Grund zur Freude. Ohne Douglas Adams hätten viele Menschen nicht gewusst, warum man auf einer Reise per Anhalter durch die Galaxis immer ein Handtuch dabei haben sollte. Der Autor wurde 1. März 1952 in Cambridge geboren.

Auch die Schöpfungen von Stan Lee sind in die Jahre gekommen – auch wenn man ihnen in den Comics und Filmen ihr Alter nicht ansieht. Vor 60 Jahren erschienen die ersten Abenteuer der späteren Avengers Thor und Hulk. Und im August 1962 gesellte sich Spider-Man zu den beliebten Helden aus dem Hause Marvel.

Dieses Jahr feiern viele Hollywood-Schauspieler ihren 50. Geburtstag. 1972 kamen Eli Roth, Dwayne Johnson, Selma Blair, Ben Affleck, Idris Elba, Gwyneth Paltrow, Jude Law und der ewige Fähnrich der Enterprise Wil Wheaton zur Welt.

Zehn Jahre später startete Stephen King mit dem Roman Schwarz seine Saga Der Dunkle Turm. In den Kinos lief vor 40 Jahren John Carpenters Remake von Das Ding aus einer anderen Welt, Alan Moore veröffentlichte die Comicserie V for Vendetta, und 1982 begann Katsuhiro Otomo in Japan mit seiner Mangaserie Akira – deren Realverfilmung demnächst eigentlich Regisseur Taika Waititi in die Kinos bringen sollte, Warner Bros. hat den Starttermin zurzeit aber auf unbestimmte Zeit verschoben.

Vor 30 Jahren kreierte der Zeichner und Autor Todd McFarlane seinen eigenen höllischen Superhelden Spawn. Die Comicserie erschien 1992 beim damals neu gegründeten Verlag Image Comics. An einer neuen Adaption für die Kinoleinwand wird, wie bei Akira seit längerer Zeit ohne konkrete Ergebnisse gearbeitet. 2021 verfilmte Apple hingegen den Roman Foundation von Isaac Asimov. Der Autor verstarb 1992 im Alter von 72 Jahren.

Am Anfang hat niemand beim Verlag mit dem weltweiten Erfolg gerechnet. So startet Harry Potter und der Stein der Weisen vor 25 Jahren nur mit einer Auflage von 500 Stück. Im selben Jahr ging Joss Whedons Serie Buffy – Im Bann der Dämonen auf Sendung. Im gleichen Alter wie Harry und Buffy ist auch Prinzessin Mononoke, der gleichnamige Film aus dem Studio Ghibli kam 1997 in die Kinos. In den Läden stand der erste Teil des kontrovers diskutierten Action-Adventure-Computerspiels Grand Theft Auto, auf Comedy Central lief die erste Folge South Park und Tommy Lee Jones und Will Smith schlüpfte für Men in Black erstmal in ihre schwarzen Anzüge.

2002 kam die Fortsetzung der Vorgeschichte in die Kinos. Star Wars: Episode II - Angriff der Klonkrieger wird dieses Jahr 20 Jahre alt.

Fünf Jahre später, im Jahr 2007, erschien in China der erste Band der Trisolaris-Trilogie. In den kommenden 15 Jahren entwickelte sich der Roman Die drei Sonnen von Cixin Liu zum weltweiten Erfolg.

Der angekündigte Weltuntergang blieb, Roland Emmerichs Katastrophenfilm 2012 zum Trotz, vor 10 Jahren aus. Verluste gab es dennoch zu betrauern: Am 10. März 2012 verstarb Jean Giraud, einer der berühmtesten französischen Comiczeichner jenseits der Funnys. Vielen dürfte der Künstler besser unter seinem Pseudonym Moebius (Der Incal, Die hermetische Garage) bekannt sein. Nach sechs Jahren und fünf Filmen war es 2012 endlich soweit, das MCU  entfaltete sich mit Marvel's The Avengers erstmals zur vollen Größe. Konkurrenz bekamen die Avengers von Die Tribute von Panem, der ebenfalls vor 10 Jahren in die Kinos kam.

Vor 5 Jahren näherte sich mit Star Wars – Episode VIII: Die letzten Jedi das Ende der Skywalker-Saga im Kino. 2017 erschien zehn Jahre nach der chinesischen Veröffentlichung endlich auch in Deutschland der Science-Fiction-Roman Die drei Sonnen von Cixin Liu.

Keiner der Leser wird während des Lesens des Artikels an einem Soylent-Green-Riegel geknabbert haben. Richard Fleischers ist mit seiner Zukunftsvision Soylent Green – Jahr 2022 ... die überleben wollen aus dem Jahr 1973 sicher keine exakte Vorhersage unserer Gegenwart gelungen. Sieht man sich aber die Folgen des Klimawandels an, sind einige Details seines Films aber erschreckend nah dran an unserer Wirklichkeit.

Der erste Teil Purge-Reihe spielt ebenfalls 2022. Wir müssen uns heute nicht einmal im Jahr während der Säuberung vor dem mordenden Mob in unseren Wohnungen verschanzen. Aber schon 2013 reagierten die Macher des Horrorfilms auf die damalige Gewalt und Zerrissenheit in der Gesellschaft.

Bei diesen düsteren Zukunftsvisionen bleibt zu hoffen, dass 2022 besser wird, die Menschen zurückblicken und sich freuen, wie viele schöne Bücher, interessante Filme, spannende Serien und unterhaltsame Comics in den letzten Jahren und Jahrzehnten entstanden sind.

Soylent Green (1973) Trailer

THE PURGE Trailer Deutsch German | 2013 Official Film [HD]

The Shining Filmposter
Originaltitel:
The Shining
Kinostart:
16.10.80
Laufzeit:
119 min
Regie:
Stanley Kubrick
Drehbuch:
Stanley Kubrick
Darsteller:
Jack Nicholson, Shelley Duvall, Danny Lloyd
Jack Torrance (Jack Nicholson) hat ein Vorstellungsgespräch im Overlook, einem Hotel in den Rocky Mountains. Er bewirbt sich um den Job des Hausmeisters für den kommenden Winter, in welchem das Overlook wie jedes Jahr geschlossen wird. Es ist ein etwas unbequemer Job, da das abgelegene Hotel jeden Winter eingeschneit wird und der Winteraufenthalt ein Leben in Einsamkeit darstellt.

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