Dark Matter: Im Gespräch mit Jodelle Ferland

Jodelle Ferland ist vielen vielleicht als das unheimliche kleine Mädchen aus Silent Hill bekannt, doch inzwischen ist das Kind erwachsen geworden. Die 20-Jährige hat eine neue Rolle in Dark Matter, die gerade auf Syfy angelaufen ist. Ferland ist seit ihrer frühen Kindheit Schauspielerin und hat bereits in Dark Angel, Smallville, Stargate und Stargate Atlantis sowie Filmen wie Cabin In The Woods oder (leider) Twilight: Breaking Dawn II mitgespielt. Ihr Herz schägt allerdings für SciFi, wie sie uns im Interview verraten hat.

Wenn man sich anguckt, wo du bisher mitgespielt hast, stellt sich eine Frage: Versuchst du einen Rekord aufzustellen, in so vielen SciFi-Serien mitzuspielen, wie möglich?

(lacht) Wenn ich in jeder nur möglichen SciFi-Serie mitspielen könnte, würde ich es tun. Ich liebe das Genre einfach so sehr!

Wirklich? Hast du bestimmte Favoriten?

Oh, das sind so viele … wahrscheinlich müsste ich Doctor Who sagen.

Gute Wahl! Aber ich muss noch mal fragen – wie kommt es eigentlich, dass du so viel SciFi machst?

Hm. Das passiert einfach irgendwie. Man wird manchmal einfach auf eine bestimmte Rolle festgelegt. Aber da das Genre ohnehin zu meinen Favoriten gehört, hat mir das nichts ausgemacht. Ich habe eigentlich nie nachgezählt – vielleicht sollte ich das mal tun.

Wenn du dir aussuchen könntest, in irgendeiner aktuellen Fernsehserie mitzuspielen – welche wäre das?

Ich habe das, glaube ich, bereits erwähnt, ich würde unheimlich gern bei Doctor Who mitspielen. Ein Companion bei Doctor Who wäre meine absolute Traumrolle, obwohl Five dem schon ziemlich nahe kommt. Ich mag auch Komödien wie The Big Bang Theory, aber SciFi ist mir immer noch am liebsten, weil man in so großartige Welten abtauchen kann. Ich sehe unheimlich gern SciFi und dazu noch mitzuspielen, ist das Größte.

Was findest du an deiner neuen Rolle in Dark Matter am Besten?

Ach herrje! Auf einem Raumschiff zu sein ist eins der Dinge, die ich am Aufregendsten finde. Als ich das Drehbuch in die Hand bekam, dachte ich, dass das eine wirklich coole Serie ist, und dass ich kaum abwarten konnte, sie anzuschauen. Als ich die Rolle dann bekommen habe, brannte ich darauf, endlich nach Toronto zu fahren und mit dem Drehen zu beginnen. Als ich dann zum ersten Mal aufs Set kam und einen Rundgang auf dem Schiff gemacht habe, musste ich tatsächlich weinen. Ich konnte gar nicht glauben, dass ich dort fünf Monate lang jeden Tag arbeiten dürfen würde. Einer meiner Träume ist wahr geworden.

Was kannst du uns denn über deine Figur Five erzählen?

Five ist das Nesthäkchen der Gruppe. Gleich von Anfang an merkt man, dass sie nicht so ganz zu den anderen passt. Im Vergleich zum Rest der Crew hat sie irgendetwas anderes an sich. Über die gesamte erste Staffel versucht sie, ihren Platz zu finden, herauszubekommen, wem sie vertrauen und mit wem sie sich anfreunden kann. Sie ist auch die Technikbegabte in der Mannschaft, repariert also einiges. Sie ist auch ein wenig verschroben und seltsam – ich kann mich sehr gut mit ihr identifizieren, so wie sie nicht richtig dazugehört und Anschluss sucht. Aber am Ende kommt sie ganz gut klar.

Was ist denn so anders an Five?

Das Ende von Episode eins gibt schon einen Hinweis darauf, warum Five nicht so recht zu den anderen passt. Ganz zuerst unterscheidet sie sich nur durch ihre bunten Haare von den anderen, aber als sie sich anziehen, sieht man, dass ihre Kleider im Gegensatz zum Rest der Crew bunt und gemustert sind. Aber es ist mehr daran, als nur anders auszusehen. Sie hat eine andere Hintergrundgeschichte und kommt von einem anderen Ort, als der Rest der Mannschaft. Aber die Sache ist die – obwohl sie von anderswo kommt, ist sie doch mit der Crew am selben Ort gelandet und sie versuchen gemeinsam herauszufinden, wer sie sind. Aber sie gehört irgendwann dazu, auch wenn das nicht von Anfang an der Fall ist.

Aber sie scheint auch besondere, übernatürliche Fähigkeiten zu haben …?

Da gibt es etwas an ihr das anders ist, das ich aber noch nicht verraten möchte. Man merkt sehr schnell, dass sie sich vom Rest der Mannschaft unterscheidet. Manchmal sagt sie etwas, oder aus ihr quillt geradezu etwas aus ihr hervor, das sie nicht wissen sollte. Sie fragt sich natürlich, wo das herkommt. Irgendwann findet sie dann mehr darüber heraus. Aber es ist sehr interessant zu sehen, wie ihre besonderen Fähigkeiten zunehmen und zu erfahren, wo sie herkommen.

Die Serie basiert ja auf einer Grafiknovelle – hält sie sich an die gleiche Story und hast du sie gelesen?

Ja, ich habe die vorab lesen können. Ich fand das ganz toll und habe sie unglaublich gern gelesen, das war so cool! Ich hab noch nie etwas gemacht, das auf einer Grafiknovelle beruht. Meine Figur ähnelt der in der Vorlage sehr, was eigentlich seltsam ist, weil Five da eigentlich ein Junge ist. Ansonsten hält sich die Geschichte sehr an das Comic, ich meine, viele Textzeilen sind Wort für Wort übernommen worden. Leute, die bereits Fans der Grafiknovelle sind, werden nicht enttäuscht werden.

Weißt du, warum die Autoren der Serie, die auch die Vorlage verfasst haben, dich statt eines jungen Mannes gecastet haben?

Hm, ich glaube, Joe (Joseph Malozzi, Schöpfer der Serie) könnte das besser erklären, weil er natürlich ins Casting aller Charaktere involviert war. Ich glaube aber, es gab eine ganze Reihe Gründe. Einer davon ist wohl, dass es sehr schwer ist, ein Kind für eine länger laufende Serie zu besetzen. Sie dürfen nur eine bestimmte Stundenzahl arbeiten und es muss ein Tutor für Schulaufgaben verpflichtet werden. Das bringt eine Menge Konsequenzen mit sich, sodass es manchmal einfacher ist, jemand Älteres zu nehmen, der eine jüngere Figur spielt. Es gab noch ein paar andere Figuren, die mit Schauspielern des anderen Geschlechts besetzt worden sind. Vielleicht wollen die Autoren dort in eine andere Richtung gehen. Ich bin froh darüber, weil ich so die Rolle bekommen habe.

Mir ist auch aufgefallen, dass du gern für Horrorfilme oder -serien besetzt wirst – und das schon, als du noch ein Kind warst. Hast du bei diesen Drehs mal richtig Angst bekommen?

Die meisten glauben immer, dass ich bei all diesen gruseligen Horrorfilmen Angst bekommen hätte, aber eigentlich macht es am meisten Spaß, genau so etwas zu drehen. Wenn man sie anschließend anschaut, ist das eine vollkommen andere Situation, als am Set. Dann ist alles auf unheimliche Art zusammengeschnitten, dazu kommt die Musik, die alles noch gruseliger macht und die Filmcrew ist nirgendwo mehr zu sehen. Beim Drehen ist das allerdings ein wirklich spaßiges Milieu. (lacht) Ich weiß, dass sich das irgendwie seltsam anhört, aber ehrlich, es macht unheimlichen Spaß.

Gefällt es dir denn, anderen ordentlich Angst einzujagen?

Oh Mann! Ich liebe es! Das macht so viel Spaß, weil alle in mir dieses süße kleine Mädchen sehen. Wenn es mir dann gelingt, ihnen richtig Angst einzujagen, macht mich das wirklich glücklich (lacht). Das traut mir keiner zu, darum ist es dann so effektiv.
Hast du da mal ein Beispiel?

Alex (Mallari Jr. , „Four“) meinte, dass er mich in Silent Hill wirklich gruselig fand. Ich wusste sofort, dass ich das irgendwann zu meinem Vorteil nutzen wollte. Also habe ich bis fast ans Ende unserer Drehzeit abgewartet. Als er einmal in seinem Stuhl eingeschlafen war, habe ich ein Video von Alessa (Ferlands Figur in Silent Hill) auf dem Telefon herausgesucht, in dem sie sagt: „Schau mich an, ich brenne!“ Ich habe es voll aufgedreht und direkt hinter seinem Kopf abgespielt. Er war nicht sehr glücklich darüber, aber das war es so dermaßen wert.

Meinst du nicht, dass er sich irgendwann an dir rächen wird?

Ganz bestimmt sogar, aber ich habe auch noch was in Petto.

Wenn dir so etwas gefällt, magst du bestimmt auch Halloween besonders – hast du ein Lieblingskostüm?

Ich nehme Halloween sehr ernst. Was ich dieses Jahr machen werde, weiß ich noch nicht so genau. Für gewöhnlich plane ich nicht so weit im voraus, aber dieses Jahr habe ich echt viele Ideen wegen meiner Haare. Ich weiß nicht, ob es dann schon wieder braun ist, oder immer noch grün. Ich habe mich mal Ramona Flowers aus Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt verkleide, das war sehr lustig. Vor ein paar Jahren habe ich mich als Clara aus Doctor Who angezogen, aber dieses Jahr weiß ich noch nicht.

Vielen Dank, für das Gespräch!

Gerne doch!

Das Interview führte Susanne Döpke, ein weiteres Interview zu Dark Matter mit Jodelles Co-Star Roger Cross findet ihr hier.

Dark Matter

Originaltitel: Dark Matter (2015-2017)
Erstaustrahlung am 12.06.2015
Darsteller: Marc Bendavid, Melissa O'Neil, Anthony Lemke, Alex Mallari Jr, Jodelle Ferland, Roger Cross, Zoie Palmer
Produzenten: Joseph Mallozzi, Paul Mullie, Jay Firestone, Vanessa Piazza
Staffeln: 3
Anzahl der Episoden: 39


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