Jubiläen 2023: Willkommen in den Tagen der zukünftigen Vergangenheit

Die X-Men besitzen Erfahrungen mit Zeitreisen. Dieser Artikel stellt sich ganz in die Tradition dieser Superheldengruppe und wagt eine Expedition in die Vergangenheit des Fantasy-, Science-Fiction- und Horror-Mulitversums und erkundet, was der gestiefelte Kater, Dr. Mabuse, George R. Romero, Aschenbrödel und Buffy die letzten 250 Jahre so getrieben haben.

Es war einmal in Berlin ... 1773, vor nunmehr 250 Jahren, wurde dort der Dichter Ludwig Tieck geboren. Dem Romantiker verdanken wir die Märchen Der gestiefelte Kater, Der blonde Eckbert, Der Runenberg und Die Elfen.

Zusammen mit H. P. Lovecraft und Robert E. Howard gehörte der 1893 geborene Clark Ashton Smith zu den erfolgreichsten Autoren der Pulp-Magazinen Weird Tales und Wonder Stories. Seine bekannteste Kurzgeschichte dürfte Die Grabgewölbe von Yoh-Vombis sein. Ebenfalls vor 130 Jahren kamen die Schauspieler Conrad Veidt (Das Cabinet des Dr. Caligari), Edward G. Robinson (Jahr 2022 ... die überleben wollen) sowie der Regisseur Ernest B. Schoedsack (King Kong und die weiße Frau) zur Welt.

Die Marsianer haben bereits einmal versucht, die Erde zu erobern – nachzulesen in dem 1898 erschienenen Roman Krieg der Welten von H. G. Wells. Im selben Jahr erschien die Novelle The Turn of the Screw von Henry James als Fortsetzungsgeschichte in der Wochenzeitschrift Collier. Während die Schrauben durchdrehen und die Marsianer auf Erdkurs waren, hat sich still und unbemerkt in einem englischen Kleiderschrank ein Durchgang in eine fantastische Welt geöffnet: Vor 125 Jahren wurde nämlich C. S. Lewis geboren, der später mit seinen Chroniken von Narnia viele Kinder durch einen Schrank ins Abenteuer führen sollte.

Weniger fantastisch, sondern von den negativen Erfahrungen seiner Zeit geprägt ist das Hauptwerk des 1903 zur Welt gekommenen Schriftstellers George Orwell. Vor 120 Jahren wurde der Grundstein für 1984 gelegt.

Beide Männer haben im Laufe ihrer Schauspielkarriere Vampire gejagt und wären 2023 110 Jahre alt geworden. Der am 26. Mai 1913 geborene Peter Cushing besiegte Graf Dracula höchstpersönlich und Gert Fröbe verfolgte als Johann Geiermeier den kleinen Vampir Rüdiger von Schlotterstein.

Als Charlton Heston am 4. Oktober 1923 das Licht der Welt erblickte, konnten seine Eltern noch nicht voraussehen, dass ihr Sohn einmal auf dem Planet der Affen landen würde und als Omega-Mann über die menschenleere Erde wandeln würde. 1923 war auch das Geburtsjahr von Lucky-Luke-Autor und Zeichner Morris und des Schauspielers Heinz Drache, der sich gleich zweimal mit dem Hexer anlegte und Die 13 Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu befreite. Die Brüder Walt und Roy Disney gründeten vor 100 Jahren The Walt Disney Company, noch heute eines der erfolgreichsten Filmstudios der Welt.

1933 feierten in Hollywood gleich zwei Horrorfilme ihre Premiere. In die Kinos liefen dort King Kong und die weiße Frau von Merian C. Cooper und Ernest B. Schoedsack sowie James Whales Verfilmung des Romans Der Unsichtbare. In Deutschland hingegen war es nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten nicht mehr so einfach, Filme ins Kino zu bringen. Sein Thriller Das Testament des Dr. Mabuse wurde von den Nazis verboten und so musste Fritz Lang mit der Filmpremiere nach Budapest ausweichen. Im damaligen Leningrad wurde der russische Science-Fiction-Autor Boris Strugatzki (Picknick am Wegesrand) geboren und auch Michael Caine (Batman Begins) kann dieses Jahr seinen 90. Geburtstag feiern.

Ohne die 1943 geborenen Regisseure Tobe Hooper (Lifeforce), Michael Mann (Heat), David Cronenberg (Scanners) und Peter Hyams (Unternehmen Capricorn) hätte es im Kino unter anderen kein Kettensägenmassaker, weniger Bodyhorror und keine Fortsetzung von 2001 – Odyssee im Weltraum gegeben. Der Schauspieler Robert De Niro (Der Sternenwanderer) feiert dieses Jahr ebenfalls seinen 80. Geburtstag.

Fünf Jahre jünger als seine oben genannten Regisseurkollegen ist der Schöpfer von Halloween, Nebel des Grauens oder Die Klapperschlange. Ebenso wie John Carpenter sind auch die Autoren George R. R. Martin (Game of Thrones), Dan Simmons (Die Hyperiongesänge) sowie Scheibenwelt-Schöpfer Terry Pratchett 1948 geboren. Auch der in fast jedem größeren Franchise (Star Wars, MCU, Jurassic Park, MonsterVerse) vertretene Schauspieler Samuel L. Jackson wird am 21. Dezember 75 Jahre alt.

Science-Fiction wurde der Star-Wars-Produzentin Kathleen Kennedy schon in die Wiege gelegt. In ihrem Geburtsjahr 1953 kam Kampf der Welten in die Kinos. Das Ehepaar Underwood konnte vor 70 Jahren noch nicht ahnen, dass ihr Baby Ron mit riesigen Raketenwürmern in die Filmgeschichte eingehen würde.

Vor 60 Jahren trat William Hartnell als Doctor Who seine Reise durch Raum und Zeit in der Tardis an. Außerdem kam im selben Jahr Alfred Hitchcocks Die Vögel in die Kinos und Stan Lee und Jack Kirby veröffentlichten im September ihr erstes X-Men-Heft. Im November 1963 verstarb der Autor und Narnia-Schöpfer C. S. Lewis in Oxford.

1968 machten Affen und Zombies das Kino unsicher – auf unterschiedliche Weise zeigten Planet der Affen und Romeros Die Nacht der lebenden Toten den Untergang der menschlichen Zivilisation. Besser, man blieb in Sicherheit zu Hause und las ein gutes frisch erschienenes Buch; zum Beispiel Das letzte Einhorn von Peter S. Beagle oder Die drei ??? und das Gespensterschloss – der erste Band um die drei Detektive aus Rocky Beach kam in Deutschland vor 55 Jahren in die Buchläden.

Zehn Jahre nach C. S. Lewis starb John R. R. Tolkien – ein Autor, welcher das Fantasy-Genre prägte, wie kein anderer. Im selben Jahr starb auch Edward G. Robinson. Der Schauspieler erlebte 1973 die Premiere seines letzten Films 2022 ... die überleben wollen nicht mehr. Aber vor 50 Jahren entstand auch etwas, was vielen Menschen gerade zur Weihnachtszeit immer wieder Freude bereitet: Die ČSSR/DDR-Koproduktion Drei Haselnüsse für Aschenbrödel. Wem das zu viel weihnachtlicher Frohsinn ist, dem sei Der Exorzist aus demselben Jahr ans Herz gelegt.

1983 lernte die Welt das Volk der Ewoks fürchten und erfuhr endlich, wie Darth Vader unter seinem Helm aussieht. Vor 40 Jahren endete mit Die Rückkehr der Jedi-Ritter die erste Star-Wars-Trilogie von George Lucas.

Vor 30 Jahren begannen Mulder und Scully die X-Akten zu bearbeiten, während sich Hellboy in seinen Comicabenteuern seitdem mit vielen Vampiren, Aliens oder Gorilla-Cyborgs herumschlagen muss. Mit Deep Space Nine kam erstmals ein Star Trek Serie über eine Raumstation ins Fernsehen. Viele Menschen begannen 1993 auch kleine Spielkarten zu sammeln, um bei Magic: The Gathering zu gewinnen. Day of the Tentacle klärte die Menschheit über die Eroberungspläne eines purpurnen Tentakel-Mutants auf – diese Bedrohung ging aber in der Dinosaurier-Hysterie unter, welche der Film Jurassic Park auslöste.

1998 verstarb Bob Kane, der zusammen mit Bill Finger den Superhelden Batman erschuf. Andreas Eschbach gelang mit seinem Roman Das Jesus Video der endgültige Durchbruch als Schriftsteller und die Comicautoren Lewis Trondheim und Joann Sfar öffneten vor 25 Jahren die Tore ihres Donjons.

2003 gingen mit Buffy – Im Bann der Dämonen und Futurama zwei beliebte Serien zu Ende. Aber vor 20 Jahren begann auch etwas Neues. Markus Heitz veröffentlichte mit Die Zwerge den ersten Band seiner bis heute fortgesetzten Fantasy-Reihe. In den USA erschien das erste Heft der Comicserie The Walking Dead, welche durchgehend immerhin bis 2019 erschien.

2008 setzte der erste Iron-Man-Film den Startpunkt für das Marvel Cinematic Universe. Damals dachte man noch, dass Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels das Ende der Indiana-Jones-Reihe sei – aber diesen Juni erscheint mit Indiana Jones und der Ruf des Schicksals ein fünfter Teil. Verstorben ist vor 15 Jahren der Jurassic-Park-Autor Michael Crichton.

Die schräge Science-Fiction-Zeichentrickserie Rick and Morty von Justin Roiland und Dan Harmon ist mittlerweile auch schon 10 Jahre alt. Die Serie The Last of Us startet erst diesen Januar, die Computerspiel-Vorlage erschien aber ebenfalls bereits 2013.

2018 erfuhr die Welt in Solo: A Star Wars Story endlich wie Han Solo und Chewbacca sich kennengelernt haben. Vor 5 Jahren verstarb mit Ursula K. Le Guin eine der bedeutendsten Science-Fiction- und Fantasyautorin. Ihr verdanken die Leser Bücher wie Erdsee, Das Wort für Welt ist Wald und Die linke Hand der Dunkelheit.

In der Nacht vom 21. auf den 22. März 2023 sollte man Türen und Fenster geschlossen haben, denn die Säuberungen vom letzten Jahr sind noch nicht vorbei, wie der Film The Purge: Anarchy (2014) voraus sagt. Auch das Szenario X-Men: Zukunft ist Vergangenheit (2014) ist nicht sehr friedlich. Dort stellen sich die letzten X-Men im Jahr 2023 dem verzweifelten Kampf gegen die Sentinels. Kein Wunder, dass die Helden ihr Glück in einer Reise in die Vergangenheit sehen. Bleibt zu hoffen, dass das reale Jahr 2023 am Ende mehr Grund zur Freude als zur Flucht liefert.

The Purge: Anarchy - Trailer deutsch / german HD

X-MEN: ZUKUNFT IST VERGANGENHEIT Offizieller Trailer Deutsch German | 2014 Marvel [HD]

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